Freitag, 08 August 2003 | 45.32.220

Idiotie als Ausdruck und Inhalt von Politik

Ein Mann wie Freud hätte wahrscheinlich seine Freude daran; aber erstens haben wir heute keinen Freud, und zweitens ist das eben auch alles andere als zum Lachen;

seit Jahren kriegen wir statt konkret gemachter und gestalteter Politik immer wieder nur horoskopartig die Erwartungen, Hypothesen und Prognosen geboten darüber,

wann sich nun die infragestehenden Ergebnisse gewissermaßen von alleine einstellen werden, u.a. insbesondere im Arbeitsmarkt;

so kündigt dieser SuperArbeitsMarktWirtschaftsMinister gerade mal wieder an, daß mit einem Zugang an Arbeitsplätzen bzw. mit einem Rückgang an Arbeitslosen im Laufe des nächsten Jahres 'gerechnet' werden könne;

m.a.W.: es sind keine Arbeitsplätze da; das ist an sich schon ebenso schlimm wie idiotisch genug;

gleichzeitig wird fast um nichts mehr gestritten als um die so genannte 'Arbeitspflicht' von Leuten, die, weil ihnen das politische Management keine geeigneten Arbeitsplätze anbieten kann und sie deshalb eben auch nichts verdienen, in die so genannte Sozialhilfe abrutschen;

das ist also reine graue Theorie bzw. Beschäftigungs- und /oder auch ProfilierungsTherapie für eine ganz Reihe von (insbesondere auch Jung-)Politikern und Ministerialbürokraten,

und, um das Maß vollzumachen - gerade in der Theorie ist ja nichts unvorstellbar und sind dem Erfindungsreichtum keine Grenzen gesetzt - soll diese Arbeitspflicht auch für Leute gelten, die offiziell arbeits- bzw. erwerbsunfähig sind;

wie gesagt, und nachdem das mit dem Sex geklärt ist, heute hätte ein Freud vielleicht seine Freude da-ran, aber ... s.o., es gibt ihn nicht, oder er traut sich nicht, oder er hat kein Interesse daran, oder er hat's schon aufgegeben ..., das Beharrungsvermögen, die Resistenz etc. ist zu groß.
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