Sonntag, 18 Oktober 2009 | 45.42.291

Der Bischof Huber glaubt ...

er könne den Lieben Gott einen Guten Mann sein lassen
und er selbst habe

mit den Dingen auf dieser Erde ...
bzw. in diesem unserem Lande ... nichts weiter zu tun

dabei gehört er doch qua Amt ... zu denjenigen
die hauptamtlich ... im verfassungsmäßigen Sinne Verantwortung tragen

die also hauptamtlich bestimmte gesellschaftspolitische Pflichten ...
pflichtgemäße Aufgaben und Aufträge ... zu erfüllen ... zu erledigen haben

im übrigen darin weitestgehend frei und unabhängig genug sind
zu bestimmen ... wie sie das machen wollen

und entsprechend ohne weiteres auch in der Lage wären
diese infrage stehende Verantwortung da für zu tragen ...

in diesem ... also im demokratischen Sinne ...
ist er ... also Teil derjenigen Stimme des Volkes

die das Volk ... das an sich herrscht ...
sich aber eben nicht selbst um sich kümmern kann ...

erheben müßte ... und natürlich auch würde ...
wenn es denn könnte ... wenn es dazu in der Lage wäre ...

seine Ansprüche zu äußern
seine Bedürfnisse zu benennen

seine Interessen zu definieren
seine Wünsche zu artikulieren

seinen Willen zu bilden ...
oder wenigstens an der Willensbildung mitzuwirken ...

- aber nicht mal das darf es ja selbst
weil das weiß der Himmel warum 'die Parteien' machen sollen -

und sich dann entweder selbst entsprechend zu organisieren
selbständig und selbstbestimmt ... frei und unabhängig ...

oder halt jemand dafür zu haben
der das für sich ... also für das Volk wahrnimmt ...

wie eben unter anderen und beispielsweise den Bischof Huber
fast schopn das Musterbeispiel einer Autoritätsperson

und nur weil ... unter anderen ... eben auch er das nicht macht
haben wir den ganzen Schlamassel

und geradezu grotesk ist ... daß ausgerechnet dieser Mann
dann das so genannte Ehrenamt propagiert ... und Preise aussetzt

und zuguterletzt auch noch zu den Ehrenamtlichen sagt
'An Ihnen können wir uns ein Beispiel nehmen ...'

wenn er's denn nur wirklich täte ...
der Bischof Huber ...

damit nicht das Ehrenamtliche ... sondern das Verantwortliche ...
wieder zur tragenden Säule unserer Gesellschaft wird

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Der Bischof Huber gratuliert ...

nicht jedem Friedensbuchpreis-
geschweige denn einfachen Buchpreisträger

aber den Literaturnobelpreis für Herta Müller
hat der EKD-Ratsvorsitzende zum Anlaß genommen

darauf hinzuweisen ... wie wichtig ... die unermüdliche Mahnung ...
gegen Diktatur und Unterdrückung sei

und einer mehr oder weniger interessierten Öffentlichkeit ...
die Erfahrungen eines Unrechtsregimes ... nahezubringen

in diesem Sinne sei Herta Müller
mit ihrer Warnung vor der Unmenschlichkeit der Regime ...

den Schrecken der heimlichen online- und sonstigen Überwachung
und überhaupt der alltäglichen Atmosphäre aus Angst und Benachteiligung

in ihrer aufrüttelnden bildhaften Sprache
eine authentische 'politische Erzählerin und Poetin'

und so drängt sich wieder dieses biblische Gleichnis auf
vom Splitter im Auge des anderen ... und dem Balken im eigenen

nun ist der Bischof Huber möglicherweise kein Poet ...
aber doch ein durchaus sprach-mächtiger und gewaltiger Prediger

und wenn ihm also die Sensibilität für die Ängste der Menschen
doch offensichtlich durchaus zu eigen ist

ist nicht erklärlich ... warum er dann nicht wenigstens ...
als unermüdlicher Mahner ... - wenn er schon nichts tut ...

bei unserem eigenen Regime auf der Matte steht
und sagt : so geht das nicht ...

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