Mittwoch, 07 Januar 2009 | 45.02.007

Das Politische Buch : Margaret Atwood

Payback, Die Schattenseite des Wohlstands : Schulden
Berlin Verlag, www.berlinverlage.de

da staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich
obwohl diese ganze Entwicklung doch nun seit Jahren

um nicht zu sagen seit Jahrzehnten absehbar war
und sich auch vor den Augen aller abgespielt hat

- wenn es an irgend etwas nicht (!!) gefehlt hat
dann war das Transparenz ... !! -

wundert sich die Fachwelt darüber
daß Margaret Atwood ziemlich punktgenau zum Platzen der Blase

ein Buch vorlegt
das sich mit dem Entstehen wie mit dem Platzen der Blase befaßt

das Überraschende an dem Buch ist
mit welcher Konsequenz, um nicht zu sagen Begeisterung

sich auch diese durchaus kenntnisreiche Autorin souverän darüber hinwegsetzt
daß das, was an so genannter Poltik gemacht wird

virtuell ist ... im Verhältnis zur definitv existierenden Realität
diese virtuellen Vorgänge für bare Münze nimmt

und darauf dann ihre akribischen Überlegungen aufbaut
so daß am Schluß dann doch wieder keine Lösung rauskommt

sondern nur die üblichen so genannten offenen Fragen
u.a. nach dem Prinzip von Schuld und Gerechtigkeit

Was sind wir Menschen einander schuldig
und was sind wir unserem Planeten schuldig

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Von der Phantompolitik zum Phantomschmerz

es gibt zumindest zwei Problembereiche,
die sich in zweierlei Hinsicht nicht lösen lassen

auf die bisherige Art und Weise, Politik zu machen
bzw. der Fortsetzung von Politik mit anderen Mitteln

die so genannte Wirtschaftskrise
und die so genannte Nah-Ost-Krise

beiden, und zusätzlich auch anderen, weiteren Krisen (...) ist gemeinsam
daß es sich dabei gar nicht um Krisen im eigentlichen Sinne handelt

sondern um regelrechte Einbrüche, Zusammenbrüche ...
das heißt, objektiv ist überhaupt nichts da, was eine Krise haben könnte

und die subjektiv empfundene Krise (...)
erweist sich als reiner Phantomschmerz

ein Haus, zum Beispiel, bei einem Erdbeben
kann nur so lange schwanken (...), wie es an sich noch steht

wenn es dem Beben nicht standhält
und zusammenbricht

brauchen diejenigen, die das unverletzt überstanden haben
und nun im Freien stehen ...

keine Angst mehr zu haben vor eventuell anhaltenden, weiteren Beben
und es nützt auch nichts

jetzt noch dauernd Geld in eine traditionelle Stabiliserung
des alten, abbruchreifen Hauses zu stecken

da hilft nur
so schlimm das im übrigen für alle Beteiligten sein mag

Schutt wegräumen und nach neuen Plänen
mit neuer Technik und Technologie

bzw. eben nach dem Stand der Technik, state of the art ...
ganz neu ein Haus zu bauen

das denjenigen Anforderungen und Herausforderungen entspricht
wie sie zum Zeitpunkt der Fertigstellung des Hauses

voraussichtlich bestehen werden, und im übrigen irgend wie
provisorisch über die Runden zu kommen, bis das Haus bezugsfähig ist

nichts von alledem ist in der aktuellen Politik erkennbar
wie besessen und völlig sinnlos

wird hier dauernd nicht nur Geld zum Fester rausgeworfen
sondern auch noch in ein Fass ohne Boden

ein im wahrsten Sinne ebenso fass(ungs)loser wie bodenloser
völlig hirnverbrannter Dilettantismus bzw. ein regelrecht krimineller Akt

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