Freitag, 26 September 2008 | 45.39.270

Verfassungsausstellung (1)

Aus dem Anlaß des 60. Jahrestages der Verkündung des Grundgesetzes
und der Gründung der Bundesrepublik Deutschland

sowie zwanzig Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer
gibt es im Bundestag eine kleine verfassungsgeschichtliche Ausstellung

die an wichtige Stationen der Entwicklung der Verfassung unseres Landes
an Umbrüche und Umwege, Irrungen und Wirrungen ... erinnert

ich werde versuchen, über diese Ausstellung
die insgesamt 33 Tafeln umfaßt

zu berichten, sie darzustellen, sie vorzustellen ...
sie durchzuarbeiten, zu erläutern, zu ergänzen ...

sie wohlwollend kritisch und konstruktiv weiterführend ...
zu kommentieren

(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundestaat
so steht es zumindest in dieser unserer heutigen Verfassung

und damit sind wir auch schon mitten drin in den Problemen
denn wenn der heutige Bundesbürger irgend etwas nicht versteht

dann ist es ja nicht die Verfassungsgeschichte ...
sondern die Frage

warum Verfassungsgeschichte und Verfassungswirklichkeit
dann doch so weit auseinanderklaffen

wie die Schere zwischen arm und reich
warum sich beides praktisch immer weiter öffnet

diese in weiten Teilen, um nicht zu sagen im Prinzip
undifferenzierte und einseitige Ausstellung

hilft dem interessierten Bürger also nicht weiter
wenn er sie denn je zu Gesicht bekommt

da sie tief unten, fast im Keller
und hinter Säulen versteckt ist

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Ansichten eines Clowns und Gruppenbilder mit Dame

Wahrscheinlich hat Heinrich Böll sich im Grabe rumgedreht darüber
daß nun ausgerechnet ein gewisser Horst Köhler, zur Zeit Bundespräsident

eine Rede hält bei der Einweihung eines Neubaues
einer nach ihm, also Böll (!) benannten Stiftung

- wogegen er sich schon nicht wehren konnte
geschweige denn gegen die heutigen Aktivitäten der Stiftung -

der Bundespräsident als Frühstücksdirektor, Festansprachenhalter und Grußworteredner
immer wieder dieser Mißbrauch des Amtes

statt Regierung und Parlament auf die Finger zu schauen
soweit nicht auf den Kopf zu hauen ...

der Bundespräsident gehört funktionsmäßig zur Exekutive ...
Heinrich Böll gehörte denkmäßig zur Opposition ...

was also festgrußredet der Bundespräsident da überall rum
wie anschließend gleich weiter

beim jetzt ebenfalls vom so genannten Finanzskandal betroffenen
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken

- oder hat er da im Hinterzimmer
dann auch noch Unternehmensberatung betrieben ... ??? -

nicht anders sind die Auftritte der Frau Bundeskanzlerin in Bayern
völlig unangebracht und halten nur von der eigentlichen Arbeit ab

da sie in dem angedachten Sinne gar keine Wahlhilfe sind
sondern eher das Gegenteil, offensichtlich kontraproduktiv

wenn schon, dann hätte die Frau Kanzlerin mal ankündigen sollen
daß sie bzw. die CDU ...

in Bayern endlich mal einen eigenen Landesverband gründen und aufstellen wird
damit aus der CDU überhaupt mal eine bundesweit flächendeckende Partei wird

und damit die Probleme, die das Volk der Bayern mit der CSU hat
endlich mal verfassungsgemäß aufgearbeitet werden könnten

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Der so genannte demographische Wandel
- zwischen Phantom und Phänomen

Phantomschmerz ist die Empfindung eines Schmerzes
an einem Körperteil, der gar nicht da ist ...

Phantomdebatten sind das Bemühen, das Verlangen ...
über ein Problem zu debattieren, das es gar nicht gibt

mit dem Phänomen ist es gewissermaßen umgekehrt
es ist tatsächlich da, aber man glaubt es nicht

und so ungefähr ist das auch
mit dem so genannten demographischen Wandel

entsprechend gilt das auch
für den so genannten Klimawandel etc

alle starren gebannt wie das Kaninchen auf die Schlange
und überlegen

wie sich die Dinge wohl angesichts der Schlange jetzt verändern werden
wie man sich darauf einrichten kann

zum Beispiel ob und wie sich wohl die Arbeitsqualität
und das Engagement der Mitarbeiter verändern werden

bei einem Fachkongress für Unternehmen
entsprechend für Gesellschaft, Mitglieder, Wähler ...

und niemand überlegt
wie man den Wandel als solchen verhindern kann

damit man sich mit den daraus folgenden Problemen
möglichst gar nicht beschäftigen muß

die uralte Lebensweisheit heißt
- 'Wandel durch (freiwilligen, sinnvollen ...) Handel'

und nicht umgekehrt Handeln müssen
- weil es (ein an sich unerwünschter ...) Wandel erzwingt

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