Freitag, 04 April 2003 | 45.14.094

Kriegsordnung, Nachkriegsordnung ... - welche, wann und wo ... ?

Jetzt wird schon wieder rumgejammert, Fischer (mit wichtiger Miene), Thierse (mit wichtigem Bart), de Villepin (mit wichtigem Händedruck) et al, wer und was auch immer sonst noch alles wichtig ist,

noch bevor überhaupt etwas entschieden ist,

die Politik müsse wieder die Führung übernehmen ...
und ohne die Legitimation der Vereinten Nationen dürfe nichts unternommen werden;

das hatten wir doch nun all die Jahre, im Großen, also auf der Ebene der Vereinten Nationen

- und wenn wir nicht höllisch aufpassen, dann läuft uns auch die Europäische Union
noch aus dem Ruder;

dieser Unsinn vom Primat der Politik bzw. Krieg sei die Fortsetzung von Politik mit Mitteln,
die nicht sein dürften ... wird auch nicht wahrer, je öfter er wiederholt wird;

angesichts der Entwicklung der letzten Jahre ist die Frage nicht, ob Krieg die 'Fortsetzung'
der Politik ist, mit was für Mitteln auch immer,

sondern ob nicht Krieg dort wieder etwas in Bewegung bringt und Politik überhaupt erst wieder möglich macht, Politik überhaupt erst wieder zur Besinnung bringt,

wo sie, die (bisherige) Politik und das Warten auf irgendwelche Legitimation oder gar die göttliche Eingebung ...

sich durch ihre Unfähigkeit und Untätigkeit völlig festgefahren und objektiv versagt hat;

es ist doch gerade diese bisherige Art und Weise, Politik zu machen, plus Bürokratie, Diplomatie, Sozialismus, und diese perverse grüne Ideologie, jedenfalls da, wo sie über ihre eigentlichen, ursprünglichen und berechtigten Anliegen und Interessen hinausgeht,

die, obwohl Gott weiß wo überall aufgebaut werden könnte und müßte, auch ohne Krieg,
vom Aufbau Ost z.B. mal ganz zu schweigen,

es fertig gebracht haben, die Weltwirtschaft regelrecht zum Erliegen zu bringen;
kaum noch etwas bewegt sich, geschweige denn irgend ein kleines Konjunktürchen;

mit der Folge, daß, in der globalisierten Welt, es auch für die Gesellschaften, die Völker als solche ... entsprechend schwieriger wird, eben mangels Politik für kulturelle Zusammenarbeit, friedlich aufeinander zuzugehen - und sich zu entwickeln.
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