Donnerstag, 27 Februar 2003 | 45.09.058

Kann sich Geschichte wiederholen ?

bzw. : können wir aus der Geschichte lernen ?

im Grunde genommen haben wir im Moment im Irak eine Situation, wie in Deutschland um den 20. Juli 1944,

d.h., die Frage ist : klappt das noch mit einer halbwegs friedlichen Veränderung der Herrschaftsverhältnisse aus eigener Kraft,

nach der dann zwar der (weitere) Krieg vermieden wird, sich aber im übrigen nicht viel ändert geschweige denn verbessert,

oder wird der Krieg (zu Ende) geführt und stellen die Amerikaner (nach dem voraussichtlichen) Sieg eine völlig neue konsequente Ausgangssituation und Ordnung her, wie eben in Deutschland dann 1945 (?)

objektiv kann überhaupt kein Zweifel daran bestehen, daß diese Entwicklung der bessere Weg war, für Deutschland, für Europa, für die Welt - so beklagenswert die Opfer und Schäden sind, die dieser Weg dann noch gefordert hat;

im Moment ist anscheinend nicht davon auszugehen , daß die Amerikaner diese neue Chance nicht erkannt hätten, sie nicht wahrnehmen, sondern ihrer Tradition treubleiben wollen.
| Seite drucken

Das Problem unserer Tage liegt im Grundsätzlichen !

Wenn knallharte Kapitalisten sagen (würden), na gut, wir sind ja gar nicht so, wir sind bereit, unsere konsequente, reine, uneingeschränkte Marktwirtschaft politisch so zu gestalten, daß sie halbwegs sozial ist,

oder wenn konservative oder gar orthodoxe Christen sagen (würden), na gut, wir sind ja gar nicht so, tatsächlich und eigentlich lieben wir ja nur uns selbst, aber wir sind bereit, das politisch so zu gestalten, daß wenigstens halbwegs sowas wie Nächstenliebe dabei sichtbar wird,

dann ist das ja durchaus logisch und machbar und nur noch eine Frage des guten Willens, das dann auch tatsächlich zu machen; etwas abgeben ist ja ganz einfach und geht völlig problemlos und unbürokratisch etc.;

aber : umgekehrt kann das doch nie (!) funktionieren, d.h.:

wenn ebenso idealistisch wie ideologisch verblendete Sozialisten und Sonnenanbeter sagen, na gut, wir sind ja gar nicht so, wir sind bereit, unseren eigentlichen Wunderglauben politisch so zu gestalten, daß wenigstens halbwegs sowas wie Wirtschaft dabei läuft ...

- wo soll die denn dann herkommen ? es ist doch kein Wunder, daß die Staatswirtschaft dann tendenziell auf das Niveau der DDR bzw. des Tauschhandels zuläuft -

oder wenn unkonventionelle Atheisten mit der so genannten sozialen Gerechtigkeit kokettieren und sagen, na gut, wir sind ja gar nicht so, eigentlich wollen wir ja alles gesamt bzw. gemein und gleich etc. machen, aber wir geben zu, so ganz ohne Eigeninitiative, Eigenkapital, Eigentum etc. scheint das dann doch nicht zu laufen

- wo soll das denn dann herkommen ? es ist doch kein Wunder, daß jeder, der es zu was bringt, sich damit sofort ins Ausland absetzt oder sonst vor der Steuer flüchtet und/oder in die Schattenwirtschaft, in die Schwarzarbeit etc.;

und dann hetzt diese so genannte Regierung dauernd hinter denen her und verlangt, kommt zurück, und gebt das wieder heraus, etc.,

und bekanntlich kann dieses von anderen etwas verlangen und deswegen u.U. prozessieren etc. so lange dauern und so viel kosten, daß man am Ende möglicherweise, vom Risiko des Scheiterns also mal ganz abgesehen, den Prozeß sogar gewonnen hat, aber es ist nichts und niemand mehr da;

Pyrrhus läßt grüßen, bzw., m.a.W.: wir haben dann, trotz angeblicher bzw. formaler Demokratie, Zustände wie im Irak;

Schröder und Eichel haben dem Land praktisch schon den Todesstoß gegeben; mit Superminister oder sonstigen Superleuten wie Clement oder Gerster et al oder, wie allerneuestens mit derart albernen Vorschlägen vom Bund der Steuerzahler bezüglich eines so genannten Staatsausgabenabbaugesetzes, , so lustig diese Idee an sich auch ist, verläuft die Agonie nur umso schneller, das verkürzt nur gewissermaßen den Instanzenweg.
| Seite drucken