Donnerstag, 05 Dezember 2002 | 45.49.339

Jürgen W. Möllemann

. . . steht im Grunde genommen jetzt in der Tradition von Ulrike Meinhoff :

beide glaubten, ein berechtigtes Anliegen und Interesse zu vertreten und fühlten sich mißverstanden, unverstanden, ausgegrenzt ... und überlegten an diesem Punkt:

verdammt nochmal, was kann ich denn nur machen, was muß ich denn tun, damit die das endlich begreifen (?)

welchen Weg es dann, bis zum bitteren Ende, mit Ulrike Meinhoff genommen hat, wissen wir;

Möllemann entschied sich für den Flyer;

welcher Weg jetzt vor ihm - und/oder vor uns - liegt, wissen wir nicht (!);
das ist jetzt ganz neutral gemeint, ohne Verknüpfung, ohne Parallele;

laut Wetterbericht soll es jetzt erstmal bitterkalt werden und frostig, soll der Druck immer stärker und höher werden,

und irgendwann sagt dann sicher wieder jemand: tja, wir mußten jetzt handeln, wir hatten keine andere Wahl;

es ist immer wieder dasselbe.


CARACAS :
SCHON WIEDER FEUERFALLE 'DISCO'

allmählich muß man die aktuellen Statistiken um eine neue Rubrik erweitern:

nach AIDS, Alkohol, Drogen, Tabak, Verkehr etc. gewinnt eine neue Gruppe an Bedeutung:

wieviel Menschen sterben jährlich durch den Besuch von Discos (?)

soweit das nicht allmählich auch Gegenstand politischer Betrachtung, wenn nicht Aktivität sein müßte, nämlich die Frage:

was, um Gottes willen, welche Leere, wenn nicht Verzweiflung in ihrem Leben treibt eigentlich und überhaupt so viele Menschen in diese Discos (?)

bzw. in den Bann von wahren 'Global Players', von Disc Jockeys und Janes und, neuerdings, es gibt ja nichts, was sich nicht immer wieder noch steigern ließe, von Video Jockeys und Janes (?)

bzw. also die Frage: steht der Besuch von Discos noch in einem halbwegs tragbaren Verhältnis zu anderen, eventuell sinnvolleren Formen des Zeitvertreibs, die dann entsprechend gefördert werden müßten (?)
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