Freitag, 20 Dezember 2002 | 45.51.354

Arbeitsmarkt - etc.- 'Reform' ... (?)

Kein Mensch kann das erklären, warum, wenn an einer Sache bzw. einem Projekt ... etwas fehlt, was ergänzt, ersetzt, erneuert ... werden muß,

dann eben nicht das, was da fehlt, ergänzt, sondern die Sache, das Konzept an sich 'reformiert' wird;

zum Beispiel: wenn an einem Auto einer der beiden Hinterreifen kaputt geht, dann ist doch völlig klar, daß, wenn man diesen Defekt fachgerecht beheben will, dann muß man einen gleichwertigen Reifen beschaffen;

kein vernünftiger Mensch käme doch auf die Idee, zu sagen: wozu sich anstrengen und einen neuen Reifen beschaffen,

wir haben doch da zwei Motorradräder, die machen wir auf die Achse drauf - denn man soll ja auf jeder Achse immer gleichwertige Räder haben - und dann fährt das Auto wieder;

genau das gehört aber zur ständigen Praxis in der Politik - und dann wundert man sich immer wieder, warum wir immer schneller immer langsamer werden;

objektiv fehlen Arbeitsplätze für mindestens vier Millionen Arbeit suchende Arbeitslose; man müßte also genau diese bzw. dem was fehlt entsprechenden Arbeitsplätze beschaffen;

aber: da müßte man sich ja anstrengen und sinnvolle, professionelle Wirtschaftspolitik machen;

statt dessen beseitigt man lieber den anderen noch intakten Reifen ebenfalls bzw., man nimmt einen an sich intakten Bereich und macht daraus einen Niedriglohnbereich, und schon hat man, statt 'eines' halbwegs sinnvollen und qualitativ hochwertigen Arbeitsplatzes 'zwei' oder gar nochmehr Mini-Jobs;

und dieses Prinzip, statt einen Mangel zu beheben, die ganze mangelhafte Sache zu 'reformieren', zieht sich durch die ganze Politik;

die dollste Idee in diesem Arbeitsmarktbereich sind die so genannten Ich-AGs:

es kann schon heute kein Zweifel daran bestehen, daß die einzigen funktionierenden Ich-AGs diejenigen sind, wo jemand beschließt, Politiker zu werden.
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