Dienstag, 10 Dezember 2002 | 45.50.344

Gerhard Schröder droht mit Rücktritt
- bloß : wovon ?

Der Krach in der SPD ist Ausdruck dessen, daß die Position des Parteivorsitzenden praktisch nicht besetzt ist

und die in diesem Sinne typischen Funktionen nicht wahrgenommen werden;

der Kanzler meint, wie andere exekutive Funktionsträger auch - diese Haltung entspricht ja durchaus der gängigen Linie -

es sei ausreichend, die Partei jeweils, wenn's drauf ankommt, auf die Funktion des Kanzlerwahlvereins einzuschwören;

woher soll dann die Partei, die laut Grundgesetz an der Politischen Willensbildung mitwirken soll, die dafür erforderliche Geschlossenheit nehmen ??

die Grünen sind, im Moment, an sich auf dem richtigen Weg, aber wie lange, und vor allem: machen sie wirklich was draus aus dieser Chance ?

Trennung von Amt und Mandat allein macht's natürlich auch nicht;

entsprechend die CDCSU : Angela Merkel sieht ihren Job ja auch nur als Sprungbrett, selbst Kanzlerin zu werden,

statt endlich sinnvolle Parteiarbeit zu leisten, Aufbau und Pflege der innerparteilichen Strukturen und Entwicklungen

und ein akzeptablen und im Verhältnis zur Konkurrenz aussichtsreichen Kanzlerkandidaten aufzubauen.
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